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Forschungsbereich der AG-Spielsucht

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Die AG Spielsucht untersucht die Mechanismen der Entstehung und Aufrechterhaltung von nichtstoffgebundenen Süchten oder Verhaltenssüchten insbesondere der Glücksspielsucht bzw. Phänomenen wie exzessiver Internetnutzung. Die Forschungmethoden umfassen behaviorale Studien, bildgebende (fMRT, PET, EEG) und psychophysiologische Untersuchungen, Verhaltensanalysen, psychometrische und epidemiologische Untersuchungen bei verschiedenen Stichproben in der Bevölkerung sowie Therapie- und Versorgungsforschung. Die Forschungsarbeiten der AG werden von verschiedenen Förderinstitutionen, wie z.B. dem Bernstein Center for Computional Neuroscience (BCCN) oder Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales des Landes Berlin gefördert.

Hintergrund

Verhaltenssucht

Abhängigkeit von psychotropen Substanzen stellt weltweit eine der am häufigsten auftretenden psychischen Störungen dar. Zentrale Merkmale der stoffgebundenen Abhängigkeit sind Kontrollverlust über das Ausmaß des Konsums, starkes Verlangen eine Substanz zu konsumieren, fortgesetzter Substanzkonsum trotz Nachweis eindeutiger Schäden sowie Entzugssymptome und Toleranzentwicklung. Über die rein körperliche Abhängigkeit von der Substanz hinaus, stehen auch bei der stoffgebundenen Abhängigkeit Merkmale der psychischen Abhängigkeit im Vordergrund, die ein erneutes Auftreten der Störung nach einem körperlichen Entzug erklären können. Eben jene Merkmale können auch bei exzessiv betriebenem Verhalten wie pathologischem Glücksspiel auftreten. Diese Störung wird den stoffungebundenen Abhängigkeiten oder Verhaltenssüchten zugeordnet. Auch sind ähnliche Muster für Phänomene wie exzessives Kaufen, Sport treiben oder exzessives Computerspielen beschrieben worden, es ist allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es sich hier um Verhaltenssüchte handelt.

Pathologisches Glücksspielen/ Glücksspielsucht

Das pathologische Glücksspiel bzw. die Glücksspielsucht ist die bislang am besten beschriebene und empirisch erforschte Form der Verhaltenssucht. Bereits 1561 beschrieb der flandrische Arzt Pasqual Joostens das süchtige Spiel mit den damals beim Volk äußerst beliebten Würfeln. Somit birgt das Spiel mit dem zufälligen Glück als ein Unterhaltungs- und Freizeitvergnügen seit jeher auch die Gefahr des unkontrollierten, süchtigen Glücksspiels mit gravierenden psychosozialen Konsequenzen für den Betroffenen und dessen Angehörige. Formen des Glücksspiels umfassen z.B. Geldspielautomaten, Roulette, Black Jack, Baccara, Zahlenlotto, Toto und Sportwetten, wobei das Risiko ein problematisches Spielverhalten zu entwickeln, bei den einzelnen Formen unterschiedlich hoch ausgeprägt ist.

Exzessives Computerspielen/ Online-Spielen

Der Computer als Medium ist zu einem ständigen Begleiter in unserem Berufsleben und vor allem auch in der Freizeit geworden. Online und Internetaktivitäten wie auch Computer- und Videospiele finden immer größere Verbreitung. Mit wachsender Nutzung des Mediums Computer werden jedoch zunehmend pathologische Nutzungsmuster im Zusammenhang mit dem Computer und dem Internet ähnlich einer Verhaltenssucht beschrieben. Exzessive Computer- oder Internetnutzung wird teilweise weiter in spezifische Subtypen in Bezug auf die Nutzungsmöglichkeiten wie Cybersex, Online-Bekanntschaften, Online-Glücksspiele, exzessiver Online-Handel, exzessive Informationssuche und Online-Computerspiele unterteilt. Die in der Literatur am häufigsten untersuchten Formen sind Internetnutzung im Allgemeinen (Chatten, Surfen) und Computerspielen.

Forschungsprojekte

Versorgung und Prävention pathologischen Glücksspiels in Berlin

Die AG Spielsucht der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, CCM, Charité – Universitätsmedizin Berlin, führte in den Jahren 2013 bis 2016 das Forschungsprojekt "Versorgung und Prävention pathologischen Glücksspiels in Berlin" (VPPG) durch, welches durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales des Landes Berlin gefördert wurde. Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie hier:

Nutzerverhalten im Bereich des Automatenspiels in Berlin

Im Jahr 2011 führte die AG Spielsucht der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, CCM, Charité – Universitätsmedizin Berlin, das Forschungsprojekt "Nutzerverhalten im Bereich des Automatenspiels in Berlin" durch, gefördert durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales des Landes Berlin.

Implikationen biopsychosozialer Grundlagen der Glücksspielsucht

In den Jahren 2009 - 2010 führte die AG Spielsucht der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, CCM, Charité – Universitätsmedizin Berlin, das Forschungsprojekt "Implikationen biopsychosozialer Grundlagen der Glücksspielsucht" (BGG) durch, welches durch die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Berlin gefördert wurde. Veröffentlichungen der Ergebnisse des Projekts finden Sie unter Publikationen. 

Spieler und Spielerinnen für Studien zum Glücksspielverhalten gesucht

Fragen Sie gerne nach aktuell laufenden Studien unter ag-spielsucht(at)charite.de